Beta Version

Haustiere

KlaMei
„Ich wollt`ich wär`ein Huhn....“


…ich hätt` nicht viel zu tun,
ich legte täglich nur ein Ei
und sonntags auch mal zwei !

Aber wie ist das eigentlich um die Qualität der Hühnerhaltung und der Eier heutzutage bestellt ? Kennen wir die Unterschiede der Stempel mit  „0, 1, 2 oder 3“ auf den Eiern ? Ich muss gestehen – ich weiß um die Existenz, aber das Detailwissen hatte sich bisher im Nebel versteckt.
Wer mehr für eine klare Sichtweise sorgen möchte, der kann sich unten ein wenig informieren...

            ….................

So oder so ähnlich stelle ich mir das tägliche Dasein eines gewöhnlichen Huhns vor. Die im Foto gezeigte Hennenschar mit einem Hahn ist allerdings nur ein kleiner Ausschnitt der gemeinsamen Fläche, die mit hunderten von Hühnern zu sehen war. Ob da noch die Rede von einem ruhigen Tagesablauf für die Hühner sein kann ?  Schließlich haben alle eine wichtige Aufgabe.

Diese im Foto gezeigte Art der Haltung nennt man wohl „Biohaltung“. Es stand eine sehr große Wiesenfläche, „Scharrfläche“ und andere „Wohlfühlbereiche“ zur Verfügung, wo sich das Huhn auch mal von anderen Artgenossen absondern konnte. Und...die Schnäbel sind nicht kupiert (abgerundet) um ein gegenseitiges Picken zu verhindern. Freiheit macht in der Regel nicht so aggressiv (Ausnahmen gibt es immer).

Hier können sich alle Tiere auf einer großen Freifläche bewegen und bei Bedarf in große mobile „Hühnerstall-Container“ flüchten. Es ist zwar ein ständiges Gegacker, aber das sind die Hühner ja gewohnt. Bei dieser Tierhaltung sieht man kaum Tiere, die sich gegenseitig verletzen, weil es zu wenig Plätze oder Futter gibt. Der Hahn auf dem Foto allerdings scheint sich aber doch mit einem anderen Rivalen um ein Teilrevier und Hennen gestritten zu haben. Leichte Kampfspuren (vermutlich) sind im vorderen Bauchbereich zu erkennen. Es scheint aber, dass jetzt wieder genügend Auswahl an Hühnern für jeden Hahn vorhanden ist. 

Aber werden alle Hühner in Deutschland so vorbildlich gehalten ? Leider nein. Hier sind einmal die unterschiedlichen Möglichkeiten, die es in der Hühnerhaltung außerhalb und innerhalb der EU gibt.

Käfighaltung in Kleingruppen
Außerhalb der EU leben die Legehennen oft in winzigen Käfigen in herkömmlichen Legebatteriezellen. Ein Huhn hat eine Fläche von 550 Quadratzentimetern (= 0,055 m2) - weniger als ein A4-Blatt Papier. Vier bis fünf Hennen leben in einem Käfig. Diese Käfige stehen in Doppelreihen und bis zu acht Etagen übereinander.
Die Legehennen leben zusammengepfercht auf einem Drahtgitterboden, ohne Tageslicht. Sie können nicht am Boden scharren, mit den Flügeln flattern oder sich im Sand baden. Dem Futter werden synthetische Vitamine, Medikamente und Farbstoffe beigemischt. Die täglichen Tierverluste sind hoch.
Achten Sie deshalb auf die erste Ziffer auf dem Eierstempel: Die 3 steht für Käfig!

Bodenhaltung
Die meisten Hühner in der Eierproduktion sind heute in Ställen untergebracht. Neun Hennen pro Quadratmeter leben in riesigen Hallen, wenn sie nur auf dem Boden gehalten werden. Werden Sitzstangen und Legenester auf mehreren Etagen installiert (sogenannte Volierenhaltung), können es sogar 18 Hennen pro Quadratmeter sein.
Mehr als 6.000 Hennen können in einem solchen Abteil zusammengepfercht werden. Dies überfordert die Tiere bei der Bildung von Hierarchien und Hackordnungen - dies führt unter anderem zu Verhaltensstörungen wie Federpicken und Kannibalismus und zum so genannten „Crowding-Effekt“ - die Tiere nehmen Abstand von ihrem normalen Verhalten und ziehen sich zurück, um das Gedränge zu tolerieren und lebenswichtige Ressourcen zu sparen. Dieser Instinkt ist funktional, wenn er nur kurz anhält; wird er jedoch ständig überstrapaziert, führt er zu Stress und negativen Auswirkungen auf Gesundheit und Wohlergehen. Stress aufgrund von Enge ist eine häufige Todesursache für Hühner.
Achten Sie auf den Eierstempel: 2 steht für Bodenhaltung.

Freilandhaltung
Bei der Freilandhaltung haben die Hühner tagsüber mindestens 4 Quadratmeter Erkundungsfläche pro Tier. Die Bedingungen im Stall entsprechen denen der regulären Bodenhaltung. Sitzstangen, Legenester und eingestreute Scharrflächen sind vorhanden. Bei dieser Haltungsform können die Grundbedürfnisse der Hennen viel besser umgesetzt werden als im Käfig.
Achten Sie auf den Eierstempel: 1 steht für Freilandhaltung.

Biohaltung
Bei der Biohaltung stehen jedem Huhn mindestens 4 Quadratmeter Auslauf zur Verfügung. Es dürfen maximal sechs Tiere pro Quadratmeter im Stall gehalten werden. Mindestens ein Drittel der Stallfläche ist ein eingestreuter Scharrraum, Legenester und Sitzstangen sind vorhanden. In einem Bestand dürfen maximal 3.000 Hennen untergebracht werden. Der prophylaktische Einsatz von Medikamenten ist verboten.
Innerhalb der 4 Stufen der Eierverordnung ist die beste Option für Legehühner die Biohaltung. Das bedeutet zum Beispiel, dass die Tierhaltung an die Fläche gebunden ist: Es werden nur so viele Tiere gehalten, wie die Fläche ernähren kann, es wird nur so viel Dung produziert, wie der Boden an Nährstoffen aufnehmen kann. Das Futter wird ohne Pestizide, chemisch-synthetische Düngemittel und Gentechnik erzeugt.
Achten Sie auf den Eierstempel: Die 0 steht für Biohaltung.

Doch auch hier...                                                                                                                       Probleme bei der Haltung von Legehennen
Probleme können bei jeder Form der Legehennenhaltung auftreten. Verhaltensstörungen, wie Federpicken und Kannibalismus, treten vor allem in Großanlagen mit vielen tausend Tieren pro Gruppe auf. Deshalb wird auch heute noch bei den meisten Legehennen die Schnabelspitze gekürzt (kupiert). Diese Prozedur wird bei den Küken in den ersten Lebenstagen durchgeführt und ist äußerst schmerzhaft. Es kommt regelmäßig vor, dass die Tiere daran sterben.
In Biobetrieben und Betrieben, die besondere Tierschutzanforderungen erfüllen, dürfen grundsätzlich keine Hühner mit kupierten Schnäbeln gehalten werden. Es gibt auch Länder, die das Schnabelkupieren gänzlich verboten haben und trotzdem gute Federwerte sowie ein geringes Maß an Verletzungen durch Picken sowie Kannibalismus aufweisen. Das beweist, dass das Schnabelkupieren nicht die einzige Lösung für diese Probleme ist.
In gut geführten Betrieben mit kleineren Beständen werden derartige Probleme jedoch nur selten beobachtet. Letztendlich kommt es auf die Einstellung und Wachsamkeit des Betriebsleitenden an. Eine der tierfreundlichsten Formen der Legehennenhaltung ist der mobile Hühnerstall. Aber auch ein festes Haltungssystem mit gut geführtem Auslauf- und Weidemanagement kann als sehr tierfreundlich bezeichnet werden.
Quelle:
https://www.vier-pfoten.de/kampagnen-themen/themen/nutztiere/huehner/hal...

Damit wird klar, dass nicht jede Henne oder Hahn ein stressfreies Leben führt. Die größte Anzahl wird wohl sehr wenig Angenehmes in seinem kurzen Leben erfahren. Mit der Auswahl der Kennzahlen von 0 bis 3 haben wir zumindest die Möglichkeit gegeben etwas für das Tierwohl zu tun. Das sollte uns das Frühstücksei Wert sein, damit wir mit ruhigem Gewissen singen können:
Ich wollt`ich wär`ein Huhn....
Kategorie: Tiere
Rubrik: Haustiere
Hochgeladen: 20.07.2025
Kommentare: Favoriten3
Favoriten: Favoriten0
Klicks: Favoriten93
Abonnenten: Favoriten1
Kamera: SM-A528B
Objektiv:
Blende: f/1.8
Brennweite: 5.23 mm
Belichtung: 19/5059 sec
ISO: 25
Keywords: Huhn, Hahn,
Haustiere,Eier,Tierhaltun
g


Um einen Kommentar zum Bild zu verfassen, musst Du Dich zuerst anmelden oder neu registrieren!

Kommentare zum Bild

Ida Ernenputsch
25.07.2025

Lieber Klaus
ist das eine Rasse, die man vermehren kann, oder sind es Hypriden, die nur zum Eierlegen gehalten werden. Alte Rassen findet man leider nur noch selten. Ist auch bewußt, um die Bauer abhängig zu machen
Ich hatte einmal Sundheimer. Eine wunderschöne alte Rasse. Sehr robust
Ida

KlaMei
25.07.2025

Hallo liebe Ida,
Du bist ja eine sehr sachkundige Betrachterin, die sich anscheinend mit Hühnern (und anderen Tieren ?) gut auskennt. Leider kann ich zur Rasse überhaupt nichts beitragen. Ich habe aber mal mit Google Lens versucht etwas heraus zu bekommen. Hierbei stoße ich immer wieder auf die Rasse eines Haushuhns mit Namen : Lohmann Brown. Aber wie gesagt- mit Vorbehalt.
Frage an Dich: was ist Dein Beruf/Hobby, dass Du so viel über Tiere weißt ?
Für mich war diese Begegnung auch ein positives Erlebnis, da es hunderte Tiere gab, die auf einer großen Wiesenfläche zusammen gackerten. Es war laut, aber friedlich.
Viele Grüße - Klaus

Ida Ernenputsch
25.07.2025

Lieber Klaus
mit meinen Beruf hat das nichts zu. Ich bin seit Jahren aktiv im Tierschutz- und Umweltschutz aktiv und untestütze Demeter- und Biolandbauern, indem ich ihre Produkte kaufe. Ist auch ein gewisser Egosimus dabei. Ich liebe gutes Essen und will gesund bleiben. Ich esse Lebensmittel und keine Sterbemittel der Nahrungsindustrie. Der Mensch ist was er ißt und die Nahrungsindustrie macht uns krank.
Ich bin eine gesunde Rentnerin
Gruß Ida