Saubere Grauwerte, sehr gute s/w Umsetzung. Direkt lichtvoll, dezent wirkt es auf mich, trotz des traurigen Umstandes. Die dunkle Jacke des Mannes korrespondiert mit den dunklen Schwüngen des Rolltreppengeländers und bekommt dadurch etwas abmilderndes von der Situation - die Schwünge des Geländers, im Sinne von schwungvoll. Eben dieser Schwung lässt auch das Bild rechts unten beginnen. Diese kleine Rundung findet sich im Geländer, insbesondere seinem Schatten auf den blanken Fliesen wieder und somit wird "ein Bogen gespannt". In diesem "Spannungsbogen" - dazwischen - sitzt er. Körperhaltung und Blick empfinde ich desillusioniert. Das Getränk hat er - vielleicht von dir?
Das Traurige der Situation in einer ansonsten fast klinisch reinen Umgebung, kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass hier nichts im Reinen ist ... oder nur ganz wenig.
Berührend und beeindruckend!
Berührend empfinde ich die Ecksituation insbesondere deshalb, weil dein detailreiches Bild, Lothar, mir Zeit zum genaueren Hinschauen gibt. Zeit, die ich mir im Alltag bei der Vielzahl der Realsituationen gar nicht mehr nehme oder nehmen will.
Beeindruckend ist deine Darstellung, weil alle Linien in diese Ecke führen, ob gerade oder geschwungen. Dazu kommt der schwerpunktsetzende Hell-Dunkel-Kontrast, der die klassische Komposition deiner Arbeit unterstützt. Dadurch wird die Ecke zur Bühne für ein trauriges Schauspiel.
Gruß Hartmut
Grafisch ein Glücksfall, den Du dann perfekt umgesetzt hast. SW ist hier die bessere Farbwahl.
Der Obdachlose - unabhängig von seinem Leben auf der Strasse - strahlt eine Würde und Souveränität aus. Ordentliche Kleidung mit intaktem Lederschuhwerk, Haare und Bart fast top und mit einer stylischen Mütze das stolze Outfit abgerundet. Sein Habe ist gut eingetütet.
Er schaut Dich / uns nicht an, er schaut ( bewußt ? ) weg. Das passt.
Feines Street.
BG Michael
Kommentare zum Bild
Brida
06.09.2024Saubere Grauwerte, sehr gute s/w Umsetzung. Direkt lichtvoll, dezent wirkt es auf mich, trotz des traurigen Umstandes. Die dunkle Jacke des Mannes korrespondiert mit den dunklen Schwüngen des Rolltreppengeländers und bekommt dadurch etwas abmilderndes von der Situation - die Schwünge des Geländers, im Sinne von schwungvoll. Eben dieser Schwung lässt auch das Bild rechts unten beginnen. Diese kleine Rundung findet sich im Geländer, insbesondere seinem Schatten auf den blanken Fliesen wieder und somit wird "ein Bogen gespannt". In diesem "Spannungsbogen" - dazwischen - sitzt er. Körperhaltung und Blick empfinde ich desillusioniert. Das Getränk hat er - vielleicht von dir?
Das Traurige der Situation in einer ansonsten fast klinisch reinen Umgebung, kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass hier nichts im Reinen ist ... oder nur ganz wenig.
Dieter F.Grins
06.09.2024So in einer Ecke zu landen hat er sich seinen Lebensabend sicher nicht vorgestellt.
Street, als Zeitdokument im klassischen B&W.
BG Dieter
brimula
06.09.2024Auch wenn seine Ecke gemütlich aussieht ist es wohl schon nicht unbedingt das was er sich für alle Tage wünscht...
sehr gutes Street ...
Gruss Brigitta
Hartmut Frentz
06.09.2024Berührend und beeindruckend!
Berührend empfinde ich die Ecksituation insbesondere deshalb, weil dein detailreiches Bild, Lothar, mir Zeit zum genaueren Hinschauen gibt. Zeit, die ich mir im Alltag bei der Vielzahl der Realsituationen gar nicht mehr nehme oder nehmen will.
Beeindruckend ist deine Darstellung, weil alle Linien in diese Ecke führen, ob gerade oder geschwungen. Dazu kommt der schwerpunktsetzende Hell-Dunkel-Kontrast, der die klassische Komposition deiner Arbeit unterstützt. Dadurch wird die Ecke zur Bühne für ein trauriges Schauspiel.
Gruß Hartmut
oestrich74
06.09.2024Grafisch ein Glücksfall, den Du dann perfekt umgesetzt hast. SW ist hier die bessere Farbwahl.
Der Obdachlose - unabhängig von seinem Leben auf der Strasse - strahlt eine Würde und Souveränität aus. Ordentliche Kleidung mit intaktem Lederschuhwerk, Haare und Bart fast top und mit einer stylischen Mütze das stolze Outfit abgerundet. Sein Habe ist gut eingetütet.
Er schaut Dich / uns nicht an, er schaut ( bewußt ? ) weg. Das passt.
Feines Street.
BG Michael