Die Top 12 des fotoforum-Awards 6/2025
»TECHNIK«

1. Platz, Kategorie Mobilität

Michael Böttcher: »Traffic in the shadow«

Michael Böttcher aus Oldenburg erklärt uns sein Bild: „Das Foto entstand herausgelehnt aus dem Fenster eines Hotels in Mailand. Die flach stehende Abendsonne erzeugte Schlagschatten auf der darunter liegenden Straße und kreierte scherenschnittartige Abbilder. In meinem Bild bleiben die Abbilder von Fußgänger und Auto symbolisch und statisch am Rand verhaftet, während der Fahrradfahrer den dynamischen Teil übernimmt. Der Baum symbolisiert den ökologischen Bezug zur Verkehrswende. Ich habe das Bild noch auf den Kopf gedreht, um beim Betrachter durch Irritation zusätzliches Interesse zu wecken.“ Auch die Juroren verrenkten ihre Hälse, als sie das Bild bewunderten. Es hat zahlreiche Aspekte, die zum Schmunzeln, aber auch zum Nachdenken anregen. Das Thema Mobilität wurde subtil, aber genial inszeniert – da war sich die Jury sicher.

200 Euro / 10 Punkte

2. Platz, Kategorie Mobilität

Karsten Schomaker: »Urbane Mobilität II«

Karsten Schomaker aus Berlin zeigt uns kein Panorama, sondern ein Triptychon, das von einem Zug durchfahren wird. Er dokumentierte 2019 die Berliner Hochbahnstrecken. „Die Idee, den Zug auf der Hochbahn durch das Bild fahren zu lassen hatte ich bereits am Anfang meines Projekts. Nach einigen Versuchen, kam mir der Gedanke des Triptychons“, erzählt er. Die Jury erkannte erst auf den zweiten Blick, dass die Szenen jeweils identisch sind und dann durch den fahrenden Zug verbunden werden. Direkt gingen alle Daumen nach oben. Tolle Idee, toll umgesetzt.

100 Euro / 7 Punkte

3. Platz, Kategorie Mobilität

Esther Crippa: »Der Kluge schläft im Zuge«

Esther Crippa aus Grabs/CH war 2018 mit ihrem Mann im Zug im Churer Rheintal unterwegs. „Mein Ehemann schläft gerne beim Zugfahren. Deshalb habe ich aus Langeweile angefangen, mit meiner Kamera herumzuspielen. Ich versuchte, die Geschwindigkeit der Reise mit der vorbeifliegenden Landschaft und gleichzeitig die Ruhe im Eisenbahnabteil durch eine etwas längere Belichtungszeit von 1/20 Sekunde darzustellen“, berichtet sie uns. Die Jury fand großen Gefallen am Spiel mit den Geschwindigkeiten und der rasant-ruhigen Szene.

50 Euro / 6 Punkte

1. Platz, Kategorie Technik im Detail

Carsten Velten: »Inside«

Carsten Velten aus Bonn fotografierte im Museum des Forschungsinstituts für Diskrete Mathematik der Universität Bonn. Dort findet man die weltweit größte Sammlung historischer Rechenmaschinen. „Das Bild zeigt eine Computerplatine in einem Großcomputer. Ich habe versucht, in einer Nahaufnahme mit offener Blende und entsprechender Unschärfe dem Ganzen einen etwas abstrakteren und nicht zu offensichtlichen Anstrich zu geben“, erzählt er. Die Jury mochte den farbigen und detaillierten Einblick, das Spiel mit der Unschärfe gibt dem Bild noch eine zusätzliche mystische Note.

200 Euro / 8 Punkte

2. Platz, Kategorie Technik im Detail

Corinna Linsner: »Schaum-Schläger«

„Dieser Mixer begleitet mich bereits seit knapp 40 Jahren. Er war ein nützliches Geschenk meiner Oma zum Einzug in die erste eigene Wohnung. Tapfer hat dieser kleine Küchenhelfer schon unzählige süße und pikante Teige gerührt. Höchste Zeit, ihn mal fotografisch zu würdigen. An Eischnee dachte ich, als ich mich für eine möglichst leichte Highkey-Darstellung entschied. Eine hundertstel Sekunde fing die Dynamik der Rührbesen ein“, erzählt uns Corinna Linsner aus Wiesbaden. Den Juroren gefiel die Leichtigkeit und in gewisser Weise auch die Einfachheit des Bildes. Mögen noch viele leckere Kuchen mit diesem Küchenhelfer entstehen.

100 Euro / 7 Punkte

3. Platz, Kategorie Technik im Detail

Elisabeth Herget: »Grafikkarte«

Elisabeth Herget aus Heiligenhaus zu ihrem Foto: „Um meine Fotos bearbeiten zu können, brauchte ich vor einigen Jahren eine neue Grafikkarte für meinen PC. Die alte, ausgebaute erschien mir als ein blauschimmerndes Kleinod, das ich in der Folge fotografierte. So schloss sich der Grafikkarten-Kreis. Der abgebildete Ausschnitt zeigt den Lüfter und ist in natura etwa 2 × 2 Zentimeter groß. Die dekorativen Bokeh-Kreise stammen von Lötstellen auf der Platine“, berichtet sie uns. Das blaue Kleinod gefiel den Juroren, auch wenn sie nicht gänzlich erkannten, worum es sich handelte.

50 Euro / 6 Punkte

1. Platz, Kategorie Mechanik

Heiner Witthake: »Mechanik der Hände«

Heiner Witthake aus Osnabrück entdeckte bei einem Stadtbummel dieses Motiv, das die Hände zweier Schaufensterpuppen zeigt. „Mich haben besonders die filigrane Mechanik und der Werkstoff Holz beeindruckt. Außerdem wirkt die innige und vertraute Haltung des Paares sehr authentisch“, erzählt er. Die Juroren freuten sich über den Ansatz des Fotografen, der subtil betont, dass auch wir Menschen zig mechanische Bauteile inne haben.

200 Euro / 8 Punkte

2. Platz, Kategorie Mechanik

Corinna Linsner: »Waschtag«

Wie einfach Mechanik sein kann, zeigt uns Corinna Linsner aus Wiesbaden. „Beim Wäscheaufhängen im Garten meiner Mutter fiel mir auf, dass ein scheinbar einfacher Gegenstand wie eine Wäscheklammer mehrere mechanische Prinzipien in sich vereint. Hebel- und Federwirkung zeichnen dieses nützliche Helferlein aus, das klaglos auch einen Abwaschlappen beim Trocknen festhält“, kommentiert sie ihr Bild. Die Juroren feierten das einfache, aber ausdrucksstarke Motiv.

100 Euro / 7 Punkte

3. Platz, Kategorie Mechanik

Steffi Herrmann: »Zeitenmesser«

Steffi Herrmann aus Ochtrup fotografierte während einer Schlossführung ein altes Turm­uhrwerk aus dem Jahre 1896. Die besondere, scherenschnittartige Lichtstimmung veranlasste sie schließlich zum Druck auf den Auslöser. Die Juroren bewunderten die perfekte Ausrichtung und den tollen Bildaufbau mit zahlreichen Elementen, die den Blick fesseln.

50 Euro / 6 Punkte

1. Platz, Kategorie Mensch und Technik

Gabriele Steiner: »Früh übt sich«

Gabriele Steiner aus Ober-Grafendorf/AT nahm dieses Foto bereits 2019 im National Museum of Scotland in Edinburgh auf. „Von einem der Obergeschosse aus hatte ich die Aussicht auf den außergewöhnlichen Kinderspielplatz mit den weichen Schaumstoff-Bausteinen“, erzählt sie. Die Jury freute sich über den perfekten Bildaufbau: Überall ist etwas los, es gibt zahlreiche Details zu entdecken. Das Bild symbolisiert perfekt und auch spielerisch die Beziehung zwischen Menschen und Technik.

200 Euro / 8 Punkte

2. Platz, Kategorie Mensch und Technik

Barbara Weller: »Tagebau«

Barbara Weller aus Waldbrunn war im Tagebaugebiet Hambach unterwegs: „Am Aussichtspunkt Terra Nova wurden mir die Dimensionen der Abbaufläche sehr deutlich. Nachdem ich dort neben diesem Maschinenkoloss den winzigen Menschen entdeckt hatte, war natürlich klar, dass das Motiv festgehalten werden musste, erzählt es doch auch über den Größenvergleich hinaus etwas vom Verhältnis Mensch und Technik.“ Das sah die Jury ähnlich. Der enge Beschnitt unterstützt zudem die Aussage.

100 Euro / 7 Punkte

3. Platz, Kategorie Mensch und Technik

Bernd Reinert: »Reparatur«

Bernd Reinert aus Seelze fotografierte die wohl schönste Autowerkstatt der Welt im Jahr 2017 auf Kuba. „Der Mann hatte sich den perfekten Platz ausgesucht, um nach der schweißtreibenden Arbeit, ein Bad im Meer zu nehmen“, weiß er zu berichten. Die Jury schmunzelte nicht schlecht, als sie das Bild sah und freute sich über die Farben und den frontalen, aber passenden Bildaufbau.

50 Euro / 6 Punkte