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Im Vorbeigehen

KlaMei
„...mmmh, lecker !“



Weihnachtsmarkt in Speyer. Eine wunderschön geschmückte Einkaufsstraße zur Adventszeit mit den üblichen Verkaufsständen.  Davor der Dom. Irgendwann bekommt man Appetit. Wir bleiben an einem Stand stehen, der Waffeln mit unterschiedlicher Belegung anbietet. Ich sehe bei der Zubereitung zu und staune nicht schlecht.
Die Bedienung hat eine Waffel in der Hand und schüttet aus einer Flasche puren Eierlikör auf die Waffel. Und das nicht zu wenig. Zum Schluss noch etwas Sahne auf beide Waffelhälften und fertig ist die Kreation.

Im ersten Moment dachte ich: wo ist Udo (Lindenberg) ? Er ist vermutlich ein Großabnehmer dieser Waffelspeise zur Adventszeit (oder ganzjährig ?). Denn sein Wahlspruch lautet ja:
"Ich nehm' gern noch ein Eierlikörchen. Das Leben muss ja irgendwie weiter gehen!".
Hatte er das bestellt ? Aber nein, es war ein „normaler“ Besucher, der diese Waffel haben wollte. Damit war die Kaufentscheidung für uns gefallen. Nach dem ersten Biss konnten wir nur noch zustimmend murmeln: mmmh...lecker.


Eine kleine „Waffelkunde“ ist weiter unten beschrieben...



                             ….................................


Später habe ich mich dann gefragt: Sind Waffeln eigentlich typisch deutsch und woher kommen sie?         
Man mutmaßt, dass die allerersten Waffeln bereits vor über 5000 Jahren im alten Ägypten gebacken wurden. Die Zutaten waren lediglich Mehl und Wasser, ähnlich wie bei der uns bekannten Oblate. Das Ursprungsland der “modernen” Waffel ist sehr wahrscheinlich Belgien. 
                                                                                            Die leckere, kleine Süßigkeit verbreitete sich schnell in den umliegenden Ländern. Besonders beliebt waren die Waffeln in den Niederlanden, in Schweden und in vielen Teilen Deutschlands aber auch Übersee in Amerika.  Daraufhin entwickelte jedes Land seine eigene Waffelkultur.
Im Norden Deutschlands entwickelte sich die Waffel zum Volksgebäck. Im Süden Deutschlands hingegen, waren die Waffeln der gehobenen Küche vorbehalten und wurde oft mit Zimt verziert. Im Saarland und in der Pfalz sind die Zimtwaffeln bis heute ein beliebtes Gebäck.   
                                                                                                Im Deutschen Wörterbuch der Brüder Grimm heißt es: „Die Waffel ist ein uraltes niederfränkisches Fest- und Fastengebäck, ähnlich den Krapfen, Strauben usw. In anderen deutschen Landschaften, durch die Franken nach Frankreich gebracht, in Deutschland von den Rheingegenden aus allmählich allgemeiner verbreitet.
Das Waffeleisen
Die ersten Hinweise für ein Waffeleisen stammen bereits aus dem 9. Jahrhundert und wurden in Belgien und in Frankreich gefunden. Es ist anzunehmen, dass die ersten Waffelbäcker aus einem Kloster stammen und dort ganz einfach aus Wasser, Mehl und Zucker zusammengestellt wurde.

Und zuletzt....
Woher kommt der Spruch "Der hat einen an der Waffel"?
Mit der Zeit wurde aus dem Waffeleisen nur noch die Waffel. Hat man also ein loses Mundwerk oder schwafelt gehaltloses Zeug, hat man einen an der Waffel. Im englischen Sprachgebrauch, besonders im britischen Englisch, entstand so auch das Verb "waffling". Das bedeutet so viel wie herumdrucksen oder eben schwafeln.

Wie man sieht muss man nicht Udo heißen um diese „Eierspeise“ zu mögen. Auch meine Mutter, Verwandte und Nachbarinnen hatten immer eine Flasche „Ei-Ei-Ei-Verpoorten – Verpoorten aller Orten“ im Schrank stehen. Als Kind durften wir mal am Glasrand lecken, heute holen wir Alles nach. Na denn... „Ich nehm' gern noch ein Eierlikörchen. Das Leben muss ja irgendwie weiter gehen!“.
Kategorie: Street
Rubrik: Im Vorbeigehen
Hochgeladen: 10.12.2024
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