Nordeuropa
„„David gegen Goliath““
Bei einer Reise durch den Norden von Europa lagen diese beiden Schiffe im Hafen. Mit dem Passagierschiff sind wir gekommen und hatten Landgang. Es war unsere aller erste Schiffsreise mit so einem großen Schiff.
Die Unterschiede hätten nicht größer sein können. Ein riesiges Passagierschiff und ein kleines Boot im Design der Wickingerboote. Vermutlich diente es als Anschauung für die Touristen. Wichtiger in der Betrachtung war mir der Gegensatz der Größenverhältnisse zueinander.
Es sind zwei Welten.
…..........................................
Wer mehr über die Schiffe der Wickinger wissen möchte kann gerne hier weiter lesen....
Nach einer Internetrecherche konnte dieses 300 m lange Passagierschiff (der Holland-America Line Reederei) bis ca. 3.700 Menschen (incl. der Besatzung) mit 38.069 PS befördern. Die kleinen Tenderboote vor dem Passagierschiff bringen die Gäste an Land oder an Bord zurück, falls ein Anlegen am Kai nicht möglich ist.
Dagegen waren es auf dem „Wickinger“ Schiff vielleicht zwei handvoll Seeleute, die durch Muskelkraft oder Segel das Boot in Bewegung hielten.
Was für ein Anblick. Dabei gibt es mittlerweile sogar Passagierschiffe ( wie die „Icon of the Seas“), die bis zu max. 7.600 Passagiere plus 2.350 Bordpersonal aufnehmen. Das ist eine Kleinstadt. Natürlich gehen die Meinungen bei diesen Menschenmengen und Schiffsdimensionen auseinander. Ist so etwas nötig ? Umweltschutz versus Diesel- oder LNG-Antriebe. Oder überhaupt nötig ? Eine Horde von Touristen, die für kurze Zeit die Hafenstädte oder kleinere Orte „überfallen“. Auf jeden Fall erst einmal: es ist machbar.
Doch nicht nur die großen Schiffe sind seetauglich. Auch die Wickinger hatten ein enormes Wissen und Geschick beim Schiffsbau. Sie hatten genauso die Meere überqueren können und kamen (meistens) wieder sicher zurück. Dabei wurde das Wissen über den Schiffsbau mündlich weitergegeben. Das würde bei einem großen Passagierschiff natürlich nicht mehr funktionieren.
Geschichte des Wikingerschiffbaus
Ihre historische Hauptleistung vollbrachten die Nordmänner bereits vor der eigentlichen Wikingerzeit, indem sie hochseetüchtige Segelboote entwickelten, mit denen sich große Distanzen überwinden ließen. Die früheste Erwähnung nordischer Kanus ist in Tacitus’ Germania aus den Jahren nach 98 n. Chr. zu finden. Die Suionen (die später mit den Svear gleichgesetzt wurden), die auf einer Insel (Skandinavien) im Ozean siedelten, seien ein seefahrendes Volk gewesen. Die Besonderheit ihrer Schiffe war dabei, dass sie vorne wie hinten einen Bug hatten, sodass das Schiff in beide Richtungen ein- und auslaufen konnte.
Das Wikingerschiff wurde mit den Meereswellen fertig und mit ihm konnten auf Grund ihres geringen Tiefgangs (ca. 1,5 m) auch Flüsse befahren werden. Selbst ein Transport über Land war möglich. Der Bau aller Schiffstypen erfolgte ohne Pläne, nur aus dem mündlich überlieferten Gedächtnis der Väter. Sämtliche hölzernen Schiffsteile aller Schiffstypen wurden mit verschiedenen Beilen aus Baumstämmen nach der jeweiligen Maserung gehackt. Daraus ergab sich insgesamt eine enorme Festigkeit und Belastbarkeit. Auch die Planken wurden nicht gesägt, sondern aus dem Stamm gespalten und dann geglättet.(Quelle: Wickipedia)
Wie lange dauerte es, ein Wikingerschiff zu bauen?
Ormen Lange wurde in einem Winter gebaut. Wir erwarten, dass der Nachbau des Rumpfes der Skuldelev 2 insgesamt 27.000 Arbeitsstunden erfordern wird. Wenn man mit einem Baumeister kalkuliert, zehn "Schiffsschmieden" und den erwähnten Mitarbeitern, würde das Schiff in sieben Monaten gebaut werden können.
Haben die Wikinger Sägen benutzt?
Beim Bau des Schiffs werden Nachbildungen von Werkzeugen aus der Wikingerzeit verwendet: Äxte, Hobel, Meißel, Messer, Löffelbohrer, Hämmer usw. Obwohl Sägen damals bekannt waren und unter anderem zur Knochenbearbeitung verwendet wurden, wurden auf Wikingerschiffen nie Spuren von Sägen gefunden .
Welches Holz für Wikingerschiff?
Die langen Planken für die Schiffsseiten sind aus langen, geraden Eichenstämmen gehauen, während die krummen Innenteile aus den krumm gewachsenen Ästen der Kronen von Eichen gehauen sind. Insgesamt wurden 150 Raummeter Holz und 400 kg reines Eisen verwendet.
Welchen Klebstoff verwendeten die Wikinger?
Im Rahmen unserer Wikingerstudie haben wir herausgefunden, wie die Wikinger Probleme lösten und Dinge bauten. Wir haben herausgefunden, dass sie aus Milch und Essig Klebstoff herstellten! Sie verwendeten ihren Klebstoff für alle möglichen Dinge, beispielsweise um Teile von Booten wasserdicht zu machen und Leder auf ihre Schilde zu kleben.
Die Wikinger nutzten auch Pech und Tierfett, um die Schiffe wasserdicht zu machen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Schiffe der Wikinger eine entscheidende Rolle in der Geschichte und Kultur dieser Zeit spielten. Sie waren nicht nur Werkzeuge für Krieg und Handel, sondern auch Symbole für Macht, Reichtum und handwerkliches Geschick. Die verschiedenen Schiffstypen, von den schnellen und wendigen Langschiffen bis zu den stabilen und tragfähigen Knorr, (Handelsschiff) trugen zur Vielseitigkeit und zum Erfolg der Wikinger bei.
Die Wikingerschiffe waren Meisterwerke der „Ingenieurskunst“ und spielten eine entscheidende Rolle in der Geschichte der Wikinger. Sie ermöglichten es den Wikingern, neue Länder zu erkunden, Handel zu treiben und ihre militärische Macht auszuweiten. Die fortschrittlichen Schiffbautechniken und die innovativen Designs der Schiffe zeugen von dem hohen handwerklichen Können und der technischen Raffinesse der Wikinger. Auch heute noch faszinieren die Wikingerschiffe und ihre Bauweise Historiker und Archäologen weltweit.
In eigener Sache:
...und ja, bevor ich jetzt die große Schelte von einigen Lesern bekomme, dass wir mit so einem riesigen Dampfer mitgefahren sind und damit die Umwelt belasten, so hatte ich schon ein etwas schlechtes Gewissen dabei. Denn dieses Schiff ist noch nicht sehr umweltfreundlich.
Selbst die neuen LNG-Schiffe sind auch nicht zu 100% sauber. Sie stoßen unverbranntes Methan aus, welches bis zu 82-mal klimaschädlicher ist als CO2. Ebenso Stickoxide (Nox) und Formaldehyde. Ob ich noch einmal mitfahre? Ich bin mir noch nicht im Klaren darüber.
Die Unterschiede hätten nicht größer sein können. Ein riesiges Passagierschiff und ein kleines Boot im Design der Wickingerboote. Vermutlich diente es als Anschauung für die Touristen. Wichtiger in der Betrachtung war mir der Gegensatz der Größenverhältnisse zueinander.
Es sind zwei Welten.
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Wer mehr über die Schiffe der Wickinger wissen möchte kann gerne hier weiter lesen....
Nach einer Internetrecherche konnte dieses 300 m lange Passagierschiff (der Holland-America Line Reederei) bis ca. 3.700 Menschen (incl. der Besatzung) mit 38.069 PS befördern. Die kleinen Tenderboote vor dem Passagierschiff bringen die Gäste an Land oder an Bord zurück, falls ein Anlegen am Kai nicht möglich ist.
Dagegen waren es auf dem „Wickinger“ Schiff vielleicht zwei handvoll Seeleute, die durch Muskelkraft oder Segel das Boot in Bewegung hielten.
Was für ein Anblick. Dabei gibt es mittlerweile sogar Passagierschiffe ( wie die „Icon of the Seas“), die bis zu max. 7.600 Passagiere plus 2.350 Bordpersonal aufnehmen. Das ist eine Kleinstadt. Natürlich gehen die Meinungen bei diesen Menschenmengen und Schiffsdimensionen auseinander. Ist so etwas nötig ? Umweltschutz versus Diesel- oder LNG-Antriebe. Oder überhaupt nötig ? Eine Horde von Touristen, die für kurze Zeit die Hafenstädte oder kleinere Orte „überfallen“. Auf jeden Fall erst einmal: es ist machbar.
Doch nicht nur die großen Schiffe sind seetauglich. Auch die Wickinger hatten ein enormes Wissen und Geschick beim Schiffsbau. Sie hatten genauso die Meere überqueren können und kamen (meistens) wieder sicher zurück. Dabei wurde das Wissen über den Schiffsbau mündlich weitergegeben. Das würde bei einem großen Passagierschiff natürlich nicht mehr funktionieren.
Geschichte des Wikingerschiffbaus
Ihre historische Hauptleistung vollbrachten die Nordmänner bereits vor der eigentlichen Wikingerzeit, indem sie hochseetüchtige Segelboote entwickelten, mit denen sich große Distanzen überwinden ließen. Die früheste Erwähnung nordischer Kanus ist in Tacitus’ Germania aus den Jahren nach 98 n. Chr. zu finden. Die Suionen (die später mit den Svear gleichgesetzt wurden), die auf einer Insel (Skandinavien) im Ozean siedelten, seien ein seefahrendes Volk gewesen. Die Besonderheit ihrer Schiffe war dabei, dass sie vorne wie hinten einen Bug hatten, sodass das Schiff in beide Richtungen ein- und auslaufen konnte.
Das Wikingerschiff wurde mit den Meereswellen fertig und mit ihm konnten auf Grund ihres geringen Tiefgangs (ca. 1,5 m) auch Flüsse befahren werden. Selbst ein Transport über Land war möglich. Der Bau aller Schiffstypen erfolgte ohne Pläne, nur aus dem mündlich überlieferten Gedächtnis der Väter. Sämtliche hölzernen Schiffsteile aller Schiffstypen wurden mit verschiedenen Beilen aus Baumstämmen nach der jeweiligen Maserung gehackt. Daraus ergab sich insgesamt eine enorme Festigkeit und Belastbarkeit. Auch die Planken wurden nicht gesägt, sondern aus dem Stamm gespalten und dann geglättet.(Quelle: Wickipedia)
Wie lange dauerte es, ein Wikingerschiff zu bauen?
Ormen Lange wurde in einem Winter gebaut. Wir erwarten, dass der Nachbau des Rumpfes der Skuldelev 2 insgesamt 27.000 Arbeitsstunden erfordern wird. Wenn man mit einem Baumeister kalkuliert, zehn "Schiffsschmieden" und den erwähnten Mitarbeitern, würde das Schiff in sieben Monaten gebaut werden können.
Haben die Wikinger Sägen benutzt?
Beim Bau des Schiffs werden Nachbildungen von Werkzeugen aus der Wikingerzeit verwendet: Äxte, Hobel, Meißel, Messer, Löffelbohrer, Hämmer usw. Obwohl Sägen damals bekannt waren und unter anderem zur Knochenbearbeitung verwendet wurden, wurden auf Wikingerschiffen nie Spuren von Sägen gefunden .
Welches Holz für Wikingerschiff?
Die langen Planken für die Schiffsseiten sind aus langen, geraden Eichenstämmen gehauen, während die krummen Innenteile aus den krumm gewachsenen Ästen der Kronen von Eichen gehauen sind. Insgesamt wurden 150 Raummeter Holz und 400 kg reines Eisen verwendet.
Welchen Klebstoff verwendeten die Wikinger?
Im Rahmen unserer Wikingerstudie haben wir herausgefunden, wie die Wikinger Probleme lösten und Dinge bauten. Wir haben herausgefunden, dass sie aus Milch und Essig Klebstoff herstellten! Sie verwendeten ihren Klebstoff für alle möglichen Dinge, beispielsweise um Teile von Booten wasserdicht zu machen und Leder auf ihre Schilde zu kleben.
Die Wikinger nutzten auch Pech und Tierfett, um die Schiffe wasserdicht zu machen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Schiffe der Wikinger eine entscheidende Rolle in der Geschichte und Kultur dieser Zeit spielten. Sie waren nicht nur Werkzeuge für Krieg und Handel, sondern auch Symbole für Macht, Reichtum und handwerkliches Geschick. Die verschiedenen Schiffstypen, von den schnellen und wendigen Langschiffen bis zu den stabilen und tragfähigen Knorr, (Handelsschiff) trugen zur Vielseitigkeit und zum Erfolg der Wikinger bei.
Die Wikingerschiffe waren Meisterwerke der „Ingenieurskunst“ und spielten eine entscheidende Rolle in der Geschichte der Wikinger. Sie ermöglichten es den Wikingern, neue Länder zu erkunden, Handel zu treiben und ihre militärische Macht auszuweiten. Die fortschrittlichen Schiffbautechniken und die innovativen Designs der Schiffe zeugen von dem hohen handwerklichen Können und der technischen Raffinesse der Wikinger. Auch heute noch faszinieren die Wikingerschiffe und ihre Bauweise Historiker und Archäologen weltweit.
In eigener Sache:
...und ja, bevor ich jetzt die große Schelte von einigen Lesern bekomme, dass wir mit so einem riesigen Dampfer mitgefahren sind und damit die Umwelt belasten, so hatte ich schon ein etwas schlechtes Gewissen dabei. Denn dieses Schiff ist noch nicht sehr umweltfreundlich.
Selbst die neuen LNG-Schiffe sind auch nicht zu 100% sauber. Sie stoßen unverbranntes Methan aus, welches bis zu 82-mal klimaschädlicher ist als CO2. Ebenso Stickoxide (Nox) und Formaldehyde. Ob ich noch einmal mitfahre? Ich bin mir noch nicht im Klaren darüber.
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