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Im Vorbeigehen

Hartmut Frentz
„Volle Kraft“


Künstlerstammtisch
Kategorie: Street
Rubrik: Im Vorbeigehen
Hochgeladen: 22.05.2025
Kommentare: Favoriten10
Favoriten: Favoriten0
Klicks: Favoriten114
Abonnenten: Favoriten3
Kamera: Canon EOS M6 Mark II
Objektiv:
Blende: f/8
Brennweite: 55 mm
Belichtung: 1/320 sec
ISO: 100
Keywords: Verfall, Lost Places,
Abrissgebiet Greifswalder
Straße in Erfurt


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Kommentare zum Bild

peterhametter
23.05.2025

Ein brillantes,auf den Punkt gebrachtes Bild, von
den Auswirkungen und Resultaten eines
Wirtschaftssystems, das diesen Planeten
wahrscheinlich gegen die Wand fahren wird.
Ein düsteres, schreckliches Bild in dem keine
Hoffnung,ausgenommen das Grünzeug am linken
Bildrand,erkennbar ist.Vielleicht geht das Leben
nach all der Verschwendung und dem Dreck
doch noch irgendwie weiter.
LG Peter

Lothar Mantel
23.05.2025

Erstaunlich, was diese rund 400 Meter Straße zu bieten haben. Ein Motiv ganz anderer Art als du bisher gezeigt hast, Hartmut, sehen wir hier. Zur normativen Kraft des Faktischen gehört auch, dass verlassene Orte gerne von gescheiterten Existenzen am Rande der Gesellschaft temporär in Beschlag genommen werden. Das führte vermutlich auch zu diesem bizarren Ensemble, mit dem originellen Couchtisch als Mittelpunkt. Von dir perfekt inszeniert. Schon irre, aber unzweifelhaft harmonisch in der Kombination der Farben. Allein es fehlen die Künstler.
Die von unserem geschätzten Fotofreund Peter heraufbeschworenen Weiterungen eingedenk dieser Momentaufnahme teile ich nicht. Liberale Demokratien halten auch solche Schandflecke aus. Egal ob in Erfurt, Frankfurt oder Los Angeles. Wie sagte doch der "Philosoph" und Trainer von Eintracht Frankfurt Dragoslav „Stepi“ Stepanović: "Lebbe geht weider". In diesem Sinne...

LG Lothar

peterhametter
23.05.2025

LEIDER,oder GOTT SEI DANK,
sind es heutzutage viele Künstler und die "Kunst"
die,aus welchen Gründen auch immer, ( einige der
Beweggründe der "Kunstschaffenden" möchte ich
gar nicht wissen),auf den Zustand dieser Welt mit
fokussierten Werken (siehe oben), hinweisen.Die
Politik der "Liberalen Demokratie" ist aus bekannten
Gründen, (man will ja wiedergewählt werden,und
muß es daher "allen" irgendwie "Recht machen",
kaum oder sehr eingeschränkt in der Lage,
Lösungen, für die Existenzbedrohenden Probleme
dieses Planeten durchzusetzen.
Noch einmal das "Böckenförde-Diktum":
"Der freiheitliche,säkularisierte Staat lebt von
Voraussetzungen die er selbst nicht garantieren kann".
Ein "Gott" wird uns dabei nicht helfen.Das wissen
wir seit dem Erdbeben von Lissabon 1755.
Nach B.Brecht: "Der Vorhang ist nicht zu, alle Fragen
sind noch offen".
LG Peter

Jaspi
23.05.2025

Ein Wohnzimmer auf der Strasse! Es hat klar Abnützungserscheinungen, kein Wunder, wenn es den Elementen ausgesetzt ist, aber es zeigt eine abstruse Gemütlichkeit, in dem sogar Kinderspielzeug seinen Platz hat. Sogar die Wohnzimmerpflanzen sind vorhanden und der Künstlerstammtisch kann sich zu Zigi und Bier treffen, ohne Sorgen um die weissen Wände...
Liebe Grüsse
Jacqueline

oestrich74
23.05.2025

Das Bild ist sehr eindrucksvoll; zum einen in der Darstellung der Gesamtsituation aber auch in den vielen Details. Der Bildaufbau gefällt mir mit den drei Ebenen ( Reifen, Sofa, Gebäuderückwand ) sehr gut, hat doch jede Ebene ihre eigene Aussage, die sich dann in der letzten Ebene mit dem markanten Spruch zu einer Aufbruchsstimmung verändert. Und der Spruch ist nicht verwittert und die Buchstaben teils verschnörkelt.

Ergänzend zu den hier schon gemachten Bildinterpretationen noch meine Anmerkung zum zerquetschten Mercedes Spielzeugcabrio: tiefgründige Symbolik ( da könnte ich jetzt einen Roman schreiben, aber das ist hier ja ein Fotoforum).

LG Michael

brimula
23.05.2025

Was hier wohl für Kunst entstanden ist...Modern Style..
man kann viel entdecken in diesem Chaos der eher Ungemütlichkeit...Leider nicht der einzige Ort der die chaotische Situation auf dieser Welt irgendwie versinnbildlicht...es wird sich wohl nicht so bald etwas ändern...weder hier noch anderswo...

gruss brigitt@

Dieter F.Grins
23.05.2025

Full Force gegen das Sofa.
Wenn es nur dass wäre, brauchten die Manager beim Stern sich weniger Gedanken zu machen wie (und ob) es weiter geht.
Viel Kraft vermittelt dein Foto auf jeden Fall, Hartmut.
BG Dieter

KrysN Photographie
23.05.2025

Technisch natürlich wieder perfekt, hast du doch über deinen Bildaufbau mit der Couch und dem Couchtisch eine aus meiner Sicht recht ungemütliche Sitzecke geschaffen.
Inhaltlich ist das Bild ingesamt für mich ein Symbol unserer Überflussgesellschaft, insbesondere der Mercedes, der jetzt als Blumentopf dient. Ich glaube die Dinger sind richtig teuer und wozu braucht ein Kind überhaupt so was? ... nun ja offenbar nun nicht mehr ...
VG Krystina

Hartmut Frentz
23.05.2025

Liebe Fotofreunde,
ich danke euch für eure tiefgründigen Kommentare und wohlwollenden Beurteilungen dieses Fotos sowie auch dessen Vorgänger in meiner kleinen Lost-Places-Reihe.
Mir ging und geht es vorrangig um eine Darstellung der z.T. erschreckenden Skurrilität und vielbeschworenen "Ästhetik des Verfalls". Das funktioniert natürlich nicht ohne eine inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Abgebildeten. In meine Falle handelt es sich um ein seit Jahren verfallendes ehemaliges Gewerbegebiet, in dem Obdachlose ein ungenehmigtes Dasein fristen und sich auch "künstlerisch" artikulieren. Der Titel des Bildes ist etwas sarkastisch überhöht gewählt. Trotz hermetischer Abriegelung und strengen Betretungsverbotes leben sie weiterhin dort, mitten im geschäftigen Tun der Abrissbagger. Ich benutzte das gleiche Schlupfloch im Zaun wie die "Anwohner", die ich jedoch dort nicht antraf. Ich kann nur hoffen, dass für diese eine humane Lösung Ihrer Existenzprobleme gefunden wird.
Und Lothar hat - wie so oft - Recht mit dem Zitat eines Großmeisters der Sprachkultur: "Lebbe geht weider"!

PeSaBi
23.05.2025

Jeder definiert Gemütlichkeit anders und die Obdachlosen sind hier wahrscheinlich König ... den leicht sarkastischen Bildtitel finde ich originell und passend ... und den eigentlichen "Tisch" finde ich fast genauso originell wie den Titel ... ob ich mich durch Zaunlöcher trauen würde, wage ich zu bezweifeln, von daher bin ich dankbare Betrachterin Deiner "Fundstücke" ...
HG - Petra