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Sakralbauten

KlaMei
„„Krieg und Frieden““


...der wichtigste Roman von Leo Tolstoi und gleichzeitig ein Klassiker, der in der Weltliteratur seinesgleichen sucht. Wie dicht sind diese beiden Lebenssituationen beisammen? So wie auch hier auf dem Foto (Lupe an ) in Spanien an der Costa de la Cruz zu sehen ist. Am Strand das unbekümmerte Leben der heutigen Touristen, zurückgesetzt in den Dünen der Ort, wo einst für das Überleben gekämpft und gestorben wurde.

Doch in Kriegszeiten gelten andere Sichtweiten. Wie war das eigentlich damals mit dem „Atlantikwall“ an den europäischen Küsten ? Ein paar Hintergründe dazu kann man weiter unten erfahren...


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Die Kriege in Europa sind zum Glück schon lange vorbei – dachten wir zumindest. Die Überreste der Verteidigungsbunker kann man immer noch an vielen Stränden von Europa sehen. Die Betonbauten passen nicht in das Dünenbild einer Naturregion. Schon gar nicht wo sich Tiere und Menschen aufhalten. Eigentlich nirgendwo. Aber der im Foto gezeigte Bunker gehörte zu einer großen Verteidigungsstrategie, die hier beschrieben wird.

Der Atlantikwall 
war eine 2685 Kilometer lange Verteidigungslinie entlang der Küsten des Atlantiks, Ärmelkanals und der Nordsee. Sie wurde im Zweiten Weltkrieg von den deutschen Besatzern in den Ländern Frankreich, Belgien, Niederlande, Dänemark, Norwegen, den britischen Kanalinseln sowie dem Deutschen Reich im Zeitraum 1942 bis 1944 geplant und teilweise erbaut. Der Atlantikwall sollte eine Invasion der Westalliierten verhindern.

Das Konzept                                                                                                                                                              Insgesamt wurden für den Atlantikwall 8119 Bunker gebaut. Aus Effizienzgründen entwickelten die Waffengattungen Standard- bzw. Regelbauten. Die meisten Bunker wurden nach diesen Plänen gebaut. Die drei Waffengattungen Heer, Luftwaffe und Marine hatten jeweils eigene größtenteils genormte Ein- und Ausrüstungsgegenstände. Die Waffengattung bedingte häufig die Bewaffnung der einzelnen Anlagen, so wurde das Würzburg-Radar von der Luftwaffe betrieben, die besonders schweren Geschützbatterien und die Seezielbatterien oft von der Marine. Die einzelnen Regelbauten wurden als Module errichtet, in Schutzzweck und der Topografie angepasster Anordnung. So standen etwa die Seezielbatterien nahe dem Strand, die Feuerleitstellen erhöht und die Munitions- und Mannschaftsanlagen weiter vom Strand entfernt.
Verbunden waren die einzelnen Module entweder durch mehr oder weniger befestigte Schützengräben und teilweise durch gedeckte Wege oder Hohlgänge. Ein großer Nachteil des Atlantikwalls war die geringe Verteidigungstiefe; sie betrug vielerorts nur einige hundert Meter. Wenn der Angreifer die erste Linie durchbrochen hatte, folgten im direkten Hinterland nur noch leichte Selbstverteidigungsanlagen der Infrastrukturgebäude, weitere Linien waren nicht fest vorgesehen. Einen Aufbau aus vielen untereinander vernetzen Linien wie bei der Maginotlinie gab es nicht. Nach einem gelungenen Durchbruch im Strandbereich konnten feindliche Truppen in das Hinterland eindringen.

Oberbefehlshaber West, Generalfeldmarschall Erwin Rommel,  erkannte bald die sehr geringe Verteidigungstiefe des Atlantikwalls; daher ließ er die Strände und die Brandungszonen verbarrikadieren. In großer Zahl wurden Hindernisse errichtet; diese bestanden aus mehreren Reihen sogenannter Tschechenigel, Hemmbalken, von denen viele an den Spitzen mit Minen oder Sprenggranaten bestückt waren, und Stacheldrahtverhauen. In großem Maßstab wurden Küstengebiete, Uferzonen und Zwischenräume zwischen einzelnen Widerstandsnestern vermint. Vielerorts kamen auch „Rommelspargel“ zum Einsatz; diese aus Masten und dazwischen gespanntem Draht gebildeten Hindernisse auf freiem Feld sollten Luftlandeoperationen vermeiden oder zumindest deutlich erschweren. Systeme aus Gräben, Wassergräben, Panzermauern und Brandfallen ergänzten die Befestigungen. Zur Sicherheit wurden küstennahe Gebäude enteignet und abgerissen oder stellenweise in die Verteidigungsanlagen integriert. Die Küstenstädte wurden meist mit mehreren Widerstandsnestern und/oder Festungen umgeben; in den Städten selbst gab es an verschiedenen Stellen Verteidigungspunkte. Auch wurden bestehende Verteidigungsanlagen umgebaut und ergänzt. Zur Tarnung wurden die Bunker je nach örtlichen Gegebenheiten mit Tarnnetzen behängt, mit Tarnanstrichen oder Tarnverputz versehen, als „normale“ Gebäude getarnt oder in Felsen oder ähnliches integriert.

Aber auch das gab es .....
Architektonische und künstlerische Aspekte
Ein Teil des Atlantikwalls bei Yport dient heute als Stall. Der Architekturkritiker Christoph Hackelsberger wies auf die Verwandtschaft der Formensprache der Bunkerbauten des Atlantikwalls mit funktionalistischer Architektur und Betonkonstruktionen der 1920er Jahre hin.
Der wichtigste Beitrag zur Erforschung der Bunker als architektonische Artefakte stammt vom französischen Architekten Paul Virilio. 1975 richtete er im Centre Georges-Pompidou eine Ausstellung mit dem Titel «Bunker archéologie» ein. Zusammen mit Claude Parent entwarf er die Kirche Sainte-Bernadette du Banly in Nevers, die offensichtlich die Formensprache der Bunker aufnimmt. (Quelle: teilweise Wickipedia)

Und heute ?
...haben zumindest „Graffitikünstler“ einige Flächen gefunden, die sie mehr oder weniger schön bis unschön besprühten . Die Bunker sind aber soweit vom Wasser und Badestrand entfernt, dass sie von den Touristen kaum noch wahrgenommen werden.
Wenn sie nicht von der örtlichen Gemeinde gewollt als „Denkmal“ belassen werden oder ein Abriss zu teuer wird, so könnte man  zumindest einige Bäume und Grünpflanzen drumherum wachsen lassen.

Wie auch immer – wir hoffen, dass sie niemals mehr für den eigentlichen Zweck benötigt werden.  Nach dem  Motto: „MAKE PEACE NOT WAR“


Kategorie: Architektur
Rubrik: Sakralbauten
Hochgeladen: 04.08.2025
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Kamera: SM-A528B
Objektiv:
Blende: f/1.8
Brennweite: 5.23 mm
Belichtung: 46/63345 sec
ISO: 25
Keywords: Gedenkstätten, Mahnmal,
Bunker


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