Südeuropa
„Turmbau von Menschen zu „La Mercè“ “
Das La Mercè Fest in Barcelona
dauert etwa 5 Tage. Dieses Fest wird zu Ehren von Mare de Deu de la Mercè, Barcelona's Schutzpatron, jedes Jahr gehalten. Vorige Woche konnten wir viele Darbietungen aus dem Programm miterleben. Ein absolutes Highlight waren die katalanischen „Castellers“ (die Burgenbauer), die einen Menschenturm bis zu 10 Etagen hoch bilden können.
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Was bedeutet dieser Brauch ?
Die Castellers sind Teilnehmer an einer traditionellen katalanischen Praxis, bei der eindrucksvolle Menschentürme – genannt Castells (Burgen) – errichtet werden.
Es ist eine atemberaubende Vorstellung, die in der Spitze von einem kleinen Kind beendet wird. Hierbei muss der Arm zum Schluss kurz in die Luft gestreckt werden. Dann ist die Pyramide gültig beendet.
Diese Menschenpyramiden gehören zu den wichtigsten kulturellen Symbolen Kataloniens und sind seit 2010 Teil des immateriellen Weltkulturerbes der UNESCO.
Ursprung und Ablauf
Die Tradition stammt aus dem späten 18. Jahrhundert und hat ihre Wurzeln in der Stadt Valls in der Nähe von Tarragona. Casteller sind in Gruppen, sogenannten Colles, organisiert. Sie treten bei Stadtfesten, religiösen Feiertagen und Wettbewerben auf und versuchen dabei, Türme mit möglichst vielen Etagen zu bauen – manche erreichen dabei bis zu zehn Ebenen.
Aufbau eines Castells
Ein Castell besteht aus verschiedenen Abschnitten:
Die „Pinya“ (Stamm) ist das breite Fundament, das aus vielen Menschen besteht und als Basis Stabilität gibt.
Der „Tronc“ (Stamm) ist der zentrale Turm, bestehend aus mehreren Stockwerken, bei denen jeweils mehrere Menschen auf den Schultern der darunterstehenden stehen.
Die Spitze, oft von Kindern gebildet, heißt „Pom de dalt“: Die Kinder klettern nach ganz oben, wobei der oder die „Enxaneta“ als Letzte(r) den Arm hebt, wenn der Turm vollständig steht.
Werte und Gemeinschaft
Der Wahlspruch der Castellers lautet: „Kraft, Gleichgewicht, Mut und Gemeinschaftsgeist“ („Força, Equilibri, Valor i Seny“). Die Veranstaltungen sind geprägt von Teamarbeit, Vertrauen und einem starken Gemeinschaftsgefühl. Die Kleider der Castellers – weiße Hosen, Tuch und Vereinshemden – sind charakteristisch und variieren je nach Gruppe.
Kulturelle Bedeutung
Die Castells sind heute ein Symbol katalanischer Identität und ein Ausdruck von Solidarität, Zusammenhalt und Ehrgeiz. Sie werden regelmäßig bei Volksfesten in ganz Katalonien und zunehmend überregional, etwa auch in Berlin oder Hamburg, aufgeführt.
Besonders beeindruckend ist das gemeinschaftliche Erlebnis während der „Diada Castellera“, bei der jede Gruppe versucht, dem Publikum spektakuläre Menschentürme zu zeigen.
Alleine dafür hat sich der Besuch in Barcelona gelohnt. Aber das Stadtfest hatte noch einige andere Leckerbissen, die ich in der nächsten Zeit vereinzelt zeigen möchte.
dauert etwa 5 Tage. Dieses Fest wird zu Ehren von Mare de Deu de la Mercè, Barcelona's Schutzpatron, jedes Jahr gehalten. Vorige Woche konnten wir viele Darbietungen aus dem Programm miterleben. Ein absolutes Highlight waren die katalanischen „Castellers“ (die Burgenbauer), die einen Menschenturm bis zu 10 Etagen hoch bilden können.
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Was bedeutet dieser Brauch ?
Die Castellers sind Teilnehmer an einer traditionellen katalanischen Praxis, bei der eindrucksvolle Menschentürme – genannt Castells (Burgen) – errichtet werden.
Es ist eine atemberaubende Vorstellung, die in der Spitze von einem kleinen Kind beendet wird. Hierbei muss der Arm zum Schluss kurz in die Luft gestreckt werden. Dann ist die Pyramide gültig beendet.
Diese Menschenpyramiden gehören zu den wichtigsten kulturellen Symbolen Kataloniens und sind seit 2010 Teil des immateriellen Weltkulturerbes der UNESCO.
Ursprung und Ablauf
Die Tradition stammt aus dem späten 18. Jahrhundert und hat ihre Wurzeln in der Stadt Valls in der Nähe von Tarragona. Casteller sind in Gruppen, sogenannten Colles, organisiert. Sie treten bei Stadtfesten, religiösen Feiertagen und Wettbewerben auf und versuchen dabei, Türme mit möglichst vielen Etagen zu bauen – manche erreichen dabei bis zu zehn Ebenen.
Aufbau eines Castells
Ein Castell besteht aus verschiedenen Abschnitten:
Die „Pinya“ (Stamm) ist das breite Fundament, das aus vielen Menschen besteht und als Basis Stabilität gibt.
Der „Tronc“ (Stamm) ist der zentrale Turm, bestehend aus mehreren Stockwerken, bei denen jeweils mehrere Menschen auf den Schultern der darunterstehenden stehen.
Die Spitze, oft von Kindern gebildet, heißt „Pom de dalt“: Die Kinder klettern nach ganz oben, wobei der oder die „Enxaneta“ als Letzte(r) den Arm hebt, wenn der Turm vollständig steht.
Werte und Gemeinschaft
Der Wahlspruch der Castellers lautet: „Kraft, Gleichgewicht, Mut und Gemeinschaftsgeist“ („Força, Equilibri, Valor i Seny“). Die Veranstaltungen sind geprägt von Teamarbeit, Vertrauen und einem starken Gemeinschaftsgefühl. Die Kleider der Castellers – weiße Hosen, Tuch und Vereinshemden – sind charakteristisch und variieren je nach Gruppe.
Kulturelle Bedeutung
Die Castells sind heute ein Symbol katalanischer Identität und ein Ausdruck von Solidarität, Zusammenhalt und Ehrgeiz. Sie werden regelmäßig bei Volksfesten in ganz Katalonien und zunehmend überregional, etwa auch in Berlin oder Hamburg, aufgeführt.
Besonders beeindruckend ist das gemeinschaftliche Erlebnis während der „Diada Castellera“, bei der jede Gruppe versucht, dem Publikum spektakuläre Menschentürme zu zeigen.
Alleine dafür hat sich der Besuch in Barcelona gelohnt. Aber das Stadtfest hatte noch einige andere Leckerbissen, die ich in der nächsten Zeit vereinzelt zeigen möchte.
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Kommentare zum Bild
Michael Dehms
09.10.2025Das ist eine (vermutlich) weltweit einzigartige Show (oder Sportart). Bis zu 10 Etagen!! Ich war schon zweimal in Barcelona, hatte aber nicht das Glück, eine solche Aufführung zu sehen. Dein Bild davon zeigt deutlich, dass dieser Turmbau auf großes Interesses stößt - und bei der heimischen Bevölkerung auch auf hohe Anerkennung der Leistung. Sehr interessant sind auch deine Beschreibungen dazu, auch im nachfolgenden Bild.
Gruß Michael
KlaMei
09.10.2025Hallo Michael, danke vielmals für Deinen Kommentar zu diesen wahrhaft beeindruckenden Vorstellungen, von denen wir einige in den unterschiedlichsten Varianten und unterschiedlichen Gruppen gesehen haben. Aber auch wir wussten nichts von diesem Stadtfest, als wir die Reise kurzfristig buchten. Der Fokus lag auf ein Hotel in der Nähe der Rambla und ein gutes ausreichendes Frühstück (beides ist uns gelungen).
Erst danach haben wir vom Stadtfest ab dem 24.September gelesen. Das war gerade unserer Anreisetag.
Du kennst die Stadt. Sie ist schon in der "normalen" Jahreszeit ein Erlebnis. Aber in den 5 Tagen "La Mercè" ist es doppelt schön. Ich lege einmal das Programm von 2025 hinzu.
https://www.barcelona.cat/lamerce/en
Die Menschentürme waren "nur" ein Highlight der Darbietungen. Die übrigen Vorführungen waren nicht weniger gut und vielfältig. Vielleicht machen wir diese Reise irgendwann noch einmal. Viele Grüße- Klaus