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Sakralbauten

Stefan Wirtz
„Weingarten - Stiftskirche und Basilika St. Martin“


210.000 Gulden ( ca. 9 450 000 Euro) kostet der Neubau der Basilika zu Weingarten (1715 – 1724). Von Franz Beer II begonnen, wird sie von Christian Thumb zu Ende gebaut. Beer verlässt die Baustelle im Streit und zieht weiter ins nahe Weißenau um dort die neue Klosterkirche zu bauen.
Cosmas Damian Asam, 32 Jahre jung, erhält den Auftrag die Fresken zu malen. Dafür erhält er 7500 Gulden (ca. 337500 Euro). Es ist sein erster Großauftrag. Seine Fresken setzten herrliche farbliche Akzente im schneeweißen Kirchenraum. Es handelt sich um vier Hauptbilder und 36 Nebenbildern, insgesamt um die 1000 qm. Dafür benötigt Asam mit seinen Gehilfen sechs Monate. Der Stuck stammt von Franz Schmuzer der die Kirche von 1719 – 1721 mit Stuck verziert. Giacomo Antonio Corbellini fertigt den Hochaltar nach Plänen seines Schwagers Donato Giuseppe Frisoni, Diego Francesco Carlone liefert die Figuren dazu.
Ebenfalls seinen ersten Großauftrag erhält der 24-jährige Joseph Anton Feuchtmayer 1720 , er soll das Chorgestühl fertigen und liefern. Diesen Auftrag erfüllt er 1724.
1762 wird die jetzige Kanzel angeschafft. Sie stammt von Fidel Sporer aus Altdorf.
Oben auf der Westempore steht eine der größten Barockorgeln Deutschlands. Es ist ein Werk von Joseph Gabler aus Ochsenhausen. Es ist erst seine zweite Orgel nach Ochsenhausen. Bevor er aber die Hauptorgel bauen darf, repariert er die beiden Chororgeln des Schweizer Orgelbauers Joseph Bosshard. Die Chororgeln werden im noch feuchten Neubau aufgestellt und sind schon nach wenigen Jahren „verfault“. Gabler kann den Konvent von seinen Qualitäten als Orgelbauer überzeugen, und, auch auf Empfehlung des Abtes aus Ochsenhausen, bekommt er dann den Auftrag für die Hauptorgel. Mit 17619 Gulden (ca. 792.855 Euro) wird das Instrument veranschlagt, es kommt aber wesentlich teurer. Ebenso entwirft Gabler auch den Orgelprospekt.
Das Kloster zu Weingarten kann aber die Kosten des Neubaus aus den laufenden Einnahmen decken, es ist schuldenfrei.
 
Fazit: Diese Basilika in Weingarten gilt als die größte Barockkirche nördlich der Alpen. Im Vergleich mit den anderen großen Barockkirchen wie Ottobeuren oder Zwiefalten, kommt sie in der Ausstattung bescheiden daher. Es ist aber diese gewaltige Raumwirkung, die einen fasziniert.
Kategorie: Architektur
Rubrik: Sakralbauten
Hochgeladen: 30.07.2016
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Keywords: Weingarten, Ravensburg,
Basilika


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Kommentare zum Bild

Wolfgang Bazer
30.07.2016

Eine fantastische Aufnahme von diesem herrlichen lichtdurchfluteten Kircheninnenraum!
LG Wolfgang

Cor.Lin
01.08.2016

In dieser unglaublich prächtigen Kirche war ich schon - und diese unglaubliche Detailfülle ist gigantisch. Sehr gelungenes Bild. (Eine sehr viel "ruhigere" Kirche ist die Benediktinerinnenabtei in Kellenried, wo ich vor Jahren mal eine Woche verbracht habe.)

LG
Corinna

Gandalf
01.08.2016

Weingarten - eine klassische Barockstraße - eine sehenswerte Basilika , die steht bei mir länger auf der Liste.
Supergut , diese Pracht ist unglaublich , insbesondere die
Deckenfresken . Große Klasse wie die Erläuterung in sehr
gutem Text.