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Schnee- und Eislandschaften

Brida
„Katabischer Wind“


Das Foto ist auf der Rückfahrt aus der Antarktis (2016) entstanden und hier mit Blick auf die südlichen Shetlandinseln, einer subantarktischen Inselgruppe, nördlich der Antarktischen Halbinsel.

Zu sehen sind die sogenannten "Katabischen Winde" oder Fallwinde, eine Besonderheit in diesen Breiten, aber nicht nur hier anzutreffen. Sie schaffen interessante Wolkenformationen, wie ich sie liebe.

Zur Erklärung:

"Ein katabatischer Wind entsteht in der Regel als Folge einer stabilen Atmosphärenschichtung ... unter der Einwirkung der Gravitation (vertikal abwärts gerichtete Kraft) und eines Druckausgleichs mit wärmerer Luft (horizontal auswärts gerichtete Kraft). Bei größeren Flächen, zum Beispiel den Küsten der Antarktis, ist auch noch der Effekt der Corioliskraft von Bedeutung.

Über der Eisfläche eines Hochplateaus, eines Gebirges oder eines Gletschers kühlt sich Luft ab, so dass ihre Dichte zunimmt. Als Druckausgleichsströmung mit der wärmeren Umgebung entsteht der kalte, katabatische Fallwind. Katabatische Winde spielen eine wesentliche Rolle bei der Bildung von antarktischem Meereis und damit der Entstehung von antarktischem Bodenwasser ... " (wikipedia)

Auch auf dieser Reise entstanden:

https://www.fotoforum.de/community/foto/1341608-innehalten?typ=profil
Kategorie: Landschaft
Rubrik: Schnee- und Eislandschaften
Hochgeladen: 07.01.2025
Kommentare: Favoriten17
Favoriten: Favoriten1
Klicks: Favoriten239
Abonnenten: Favoriten8
Kamera: PENTAX K-3
Objektiv:
Blende: f/14
Brennweite: 22 mm
Belichtung: 1/1250 sec
ISO: 640
Keywords: Antarktis, Südliche
Shetlandinseln,
Gletschereis, Berge,
Katabischer Wind


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Kommentare zum Bild

Rudolf Bartl
07.01.2025

Hallo Brida,

ein interessantes Motiv mit guter Umsetzung und eine ebenso interessante Erklärung.
Die Antarktis ist ein Traumziel von mir. Allerdings ist es fraglich, ob ich es in diesem Leben noch erreichen werde.

LG

Rudi

Hartmut Frentz
07.01.2025

Wieder etwas dazugelernt! Dein Foto, Brida, gehört zu denen, die du auch zur Hebung unseres geografischen Bildungsstandes verwendest. Danke dafür, aber erst recht für die Abbildung eines grandiosen Naturschauspiels. Die Wolkenformationen sind in der Tat außergewöhnlich, um nicht zu sagen unheimlich und bedrohlich. Zum Glück sorgt das friedlich dahinplätschernde "antarktische Bodenwasser" für etwas Beruhigung im windigen Geschehen. Tolles Foto!
Gruß Hartmut

PeSaBi
07.01.2025

Die Wolkenberge sind fast schon interessanter als die Berge aus Fels und Eis ... wie diese Wolkenberge entstehen erklärst Du sehr eindrücklich und auch ich freue mich, daß ich nicht nur ein weiteres tolles Bild von Dir sehen darf, sondern auch direkt ein mir unbekanntes Phänomen kennenlernen darf ... stellenweise sind Wolken und Berge derart "verschmolzen", daß beide nicht zueinander abgegrenzt werden können ... sehr gelungen !
HG - Petra

Lothar Mantel
07.01.2025

Wie in Watte gepackt. Die Wolkenformation, insbesondere in der linken Mitte, ist schon sehr außergewöhnlich. Ein Gletscher scheint auch noch auf der Insel zu sein. Tolle, eisige Landschaft.

LG Lothar

Michael Dehms
07.01.2025

Wetterphänomene sind immer wieder hochinteressant. Dein Bild und die Erläuterung dazu verdeutlichen das einmal mehr. Gutes Bild und gute Erklärung dazu.
Gruß Michael

KrysN Photographie
07.01.2025

Der Fokus liegt hier eindeutig auf den sehr interessanten Wolken. Die Felsformation unterstützt mit ihrer Linienführung die untere Wolkenformation. Die obere schwebt entgegengesetzt. Ein spannendes Zusammenspiel ... VG Krystina

eksfotos
08.01.2025

Was für ein fazinierendes Foto. Ein sehr beeindrücken Landschaft mit einer superschönen Wolkenbildung.

Viele Grüße
eckhard

arteins
08.01.2025

Grandios die Landschaft und das Wetterphänomen. Danke für's Zeigen und die Erklärungen .
Leider kann man so etwas nur unter erheblichen (finanziellen und die Umwelt belastenden) Aufwand selber zu Gesicht bekommen.
LG Wolfhart

Nora
08.01.2025

Hallo Brida,
Du bringst deine Emotionen mit ins Bild, aber so, dass selbst der Betrachter überzeugt ist.
Die Augen freuen sich, wenn solche fluffigen Wolkenformationen, die erhaben hinter dem schneebedeckten Berg vorüberziehen diese wunderschöne Landschaft prägen.
Ich freue mich auf mehr.
Viele Grüße Eleonore

Dieter F.Grins
08.01.2025

Hallo Brida,
da war ich doch sogleich in Gedanken wieder in Patagonien unterwegs. Ich dachte damals an die Landung eines UFO.
BG Dieter
https://www.fotoforum.de/community/foto/1350457-ufo?typ=album&id=447564

oestrich74
08.01.2025

Erst einmal ist das ja ein phänomenales Ereignis, das hier gebührend fotografiert worden ist. Gute Bildgestaltung.
Und dann lerne ich noch etwas.
Danke
Michael

Barbara Weller
10.01.2025

Die Wolkenformationen zu beobachten, ist immer wieder faszinierend. Im rechten Bildteil scheinen die Wolken mit den schneebedeckten Bergen zu verschmelzen.
LG, Barbara

Anne UD
11.01.2025

Ein beeindruckendes Foto, voller Wucht und Majestät... Wie klein ist doch der Mensch! Nur das Bisschen Meer, der Fokus liegt auf dem Wollenspiel.
LG Anne

Eberhard Dengler
11.01.2025

Ein beeindruckendes Naturschauspiel, dessen genaue Bezeichnung mir auch nicht bekannt war. Mit dem leichten Panoramaformat hast du ihm eine weite Bühne gegeben. Man hätte den Ausschnitt auch viel enger fassen können, aber so entsteht eine gewisse Distanz zum Geschehen, wie du es wohl auch vom Schiff aus in grösserer und sicherer Entfernung betrachtet hast. Der blaue Himmel oben verdeutlicht den eigentlichen schönen Tag und die wärmeren Luftschichten, während unten die Wolken von den kalten Winden über die Berge gedrückt werden und mit ihnen Richtung Meer fallen. Dort wird es schon sichtbar ungemütlicher, da diese Winde auch beträchtliche Geschwindigkeiten erreichen können. Die eisige Kälte wird in deinem Bild so spürbar. Bei den dominierenden und schönen Wolkenformationen fällt die leicht schräge Wasserlinie kaum ins Gewicht.
VG Eberhard

Brida
14.01.2025

Vielen, lieben Dank für eure Kommentare.

Auch wenn diese Reise mittlerweile fast neun Jahre zurückliegt, ist sie für mich unvergesslich. Sowas macht man nur ein Mal im Leben, also zumindest ich. Ich weiß auch noch genau, wie ich damals bei diesem Foto an der Rehling stand und mich an der Landschaft, besonders an den Wolken, nicht sattsehen konnte. Und dass ich nicht verstand, dass kaum jemand mit mir sich dort aufhielt. Es war vom Licht und diesen Wolken einfach atemberaubend für mich. Vielleicht bereiteten sich die anderen Reisenden schon mental auf die gefürchtete Überfahrt der Drake Passage vor ;-). Denn diese stand unmittelbar ab der nächsten Nacht bevor. Die südlichen Shetlandinseln sollten die vorerst - für die nächsten zwei Tage - letzte Landfläche sein bevor die Südspitze von Südamerika am Horizont auftauchte...

@ Wolfhart auf deine Anmerkung bezüglich der "Umweltbelastung" eingehend: Der Mensch in seinem Naturell wird sich in seinem Taten- und Wissensdrang, auch mit einer gehörigen Portion an Neugier und Abenteuerlust solange die Areale, auch noch unbekannte, auf der Welt erschließen wollen, solange ihm diese Möglichkeit gegeben wird. Für mich ist nicht die Reise als solche zu sehen und kritisch zu beurteilen, sondern das Verhalten des Menschen, und nur dieses, während seines Aufenthaltes in der Natur. Und das grundsätzlich und eben überall. Ich sehe da ebenfalls und gleichwertig mit dieser Überlegung "Antarktis" die Sächsische Schweiz, den Nationalpark Jasmund, den Harz, das Wattenmeer in Ostfriesland oder besonders auch Island, die Galapagos und Malediven, um nur einige wenige zu nennen.
Die Aufzählung aber, wo ich Rücksichtslosigkeit beobachten konnte und mir bekannt wurde, wären endlos noch. Spontan fällt mir gerade ein: mit Schwimmflossen auf dem Korallenriff stehen, so ich sah und diesen Unhold dort verjagte (zum Glück gibt es da empfindliche Strafen)
Die Influencer mit ihrem Selfie-Wahn sind da eine ganz spezielle Gruppe, denen nichts heilig ist. Sicher nicht alle, aber doch schon so einige.
Geschieht also der Aufenthalt mit Respekt und Achtsamkeit, unter Beachtung der Regeln, die verantwortungsvolle Menschen aufgestellt haben, um diese Natur besonders zu schützen? Das ist hier die entscheidende Frage für mich. Da habe ich bei manchen unserer Zeitgenossen so meine Zweifel.

Besonders sensibel sind da natürlich die Regionen der Arktis und Antarktis. Nach Einhaltung von strengen Regeln war dort ein Landgang nur möglich - nichts anfassen, nichts mitnehmen, den Pinguinen nicht zu nahe kommen, keine Laufwege der Pinguine queren, immer dem Guide folgen und den aktuellen Anweisungen an Land Folge leisten. In der Antarktis dürfen nie mehr wie gleichzeitig 100 Menschen an einer Stelle an Land (auf unserem Schiff waren knapp 80). Vor jedem Landgang und nach jedem Landgang mussten wir mit unseren Gummistiefeln durch ein Desinfektionsbad laufen und danach wurden sie noch mit einem Schlauch abgespritzt - um das Wichtigste zu nennen.
Was will ich sagen: Der Aufenthalt in der Antarktis wird sehr naturverträglich gestaltet. Man kann sich dem verweigern, dorthin zu reisen, wird es aber grundsätzlich nicht verhindern können. Das Ob findet also statt, das Wie kann ich selbst mit beeinflussen. Alles andere, dass es nicht zum Massentourismus verkommt, regelt sich über den Preis. Und das ist gut so. Ich habe übrigens über den gesamten Zeitraum unseres Aufenthaltes dort kein zweites Schiff gesichtet.

@Eberhard: Vielen Dank für deinen Kommentar und daraus folgernd nun, meine sich daraus ergebenden Überlegungen. Ich bin mir nicht ganz sicher, was du meinen könntest mit einer "schrägen Wasserlinie", bzw. woran du das festmachst und versuche es mal so für mich zu deuten: Von meinem Aufnahmestandpunkt "Schiff" mit Blickrichtung Küste ist über einen kleinen Abschnitt Wasser hinweg die Küstenlinie zu sehen. Ich verbinde eine Küstenlinie nicht mit einer Horizontlinie im Sinne der Definition, was das Eine im Gegensatz zum Anderen bedeutet. Der Horizont ist immer gerade - oder sollte es sein im Foto und trennt Wasser und Himmel. Die Küstenlinie trennt Wasser und Land wird je nach Gestaltung der Küste für mich nie exakt gerade sein können, zumal dann schon nicht, wenn kleinere Buchten die Küstenlinie "nach hinten" verschieben. Für kompliziertere Vor-Ort-Gegebenheiten verlasse ich mich dann gern auf die Funktion "Wasserwaage" in meiner Kamera, um sie zumindest gerade zu halten :-)
Oder ich kann eine optische Begradigung der Küstenlinie in der nachträglichen Bildbearbeitung vornehmen, um es "kosmetisch" ansprechender anzulegen und für das Auge ästhetisch zu gestalten. Das böte sich hier an - ja - da gebe ich dir recht.

Dark-Emerald
16.01.2025

Diese Aufnahme hat mich sofort fasziniert. Trotz deiner Erklärung wirken sie doch nicht wie von dieser Welt und lassen den Betrachter staunen. Ganz wunderbar dazu passt das schöne Blau des Himmel als Hintergrund für diesen Naturzauber. Schön für uns hier festgehalten!
VG
Brita

Peter Eschweiler
23.01.2025

Welch ein Naturschauspiel, dass du erlebt und
fatastisch im BILD verewigt hast !
Die Winde können bis zu 300 km/h erreichen.
Mit einer Hand die Kamera, die andere an der Reling ;-)
HG Peter