Gedenkstätten
„Andreasstraße“
In fünf politischen Systemen – Kaiserreich, Weimarer Republik, Nationalsozialismus, SBZ/DDR und Bundesrepublik – fungierte das Gebäude der heutigen Gedenkstätte Andreasstraße als Untersuchungshaftanstalt. Militärischer Drill und Gehorsam beherrschten in der Kaiserzeit den Haftalltag. In der Weimarer Republik kam es zu Lockerungen im Strafvollzug, so auch im Gerichtsgefängnis in der Andreasstraße. Mit Erstarken der NSDAP wurde der Ruf nach mitleidloser Behandlung von Straftätern laut. Ab 1933 entwickelte sich die Andreasstraße dann auch zu einem Ort der Unterdrückung Andersdenkender.
1952 bezog das Ministerium für Staatssicherheit (MfS/Stasi) in der Andreasstraße 38 seine neue Bezirksverwaltung. Das Untersuchungsgefängnis im Nachbargebäude teilte sich das MfS mit dem Ministerium des Innern bzw. der Volkspolizei. Das Gefängnis war das einzige der 17 MfS-Untersuchungshaftanstalten der DDR, das von Staatssicherheit und Volkspolizei gemeinsam genutzt wurde. Im Lauf der Zeit entwickelte sich die Bezeichnung „Andreasstraße“ im Erfurter Volksmund zu einem Synonym für Gefängnis und „Stasihaft“. Mehr als 5000 Menschen wurden hier bis zum Ende der DDR aus politischen Gründen inhaftiert.
Eine bedeutende Wendung der Hausgeschichte ereignete sich am 4. Dezember 1989. An diesem Tag entschlossen sich couragierte Erfurterinnen und Erfurter das Gebäude zu besetzen, um die seit Tagen vermutete Aktenvernichtung in der Stasi-Bezirksverwaltung zu stoppen. Dieser Akt, die erstmalige Besetzung einer Bezirksverwaltung des MfS in Erfurt, war ein wichtiger Meilenstein der Friedlichen Revolution und Vorbild für die darauffolgenden Stasi-Besetzungen in Gera und Suhl.
Nach der endgültigen Schließung der Haftanstalt in 2002 öffnete nach umfangreichen Umbau- und Sanierungsarbeiten am 4. Dezember 2012 die Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße. Das Haus ist ein Erinnerungsort, der zwei scheinbar gegensätzliche Themen verbindet: Unterdrückung und Befreiung. Dies wird mit der Dauerausstellung „Haft – Diktatur – Revolution. Thüringen 1949–1989“ eindrücklich dargestellt.
(Wikipedia)
1952 bezog das Ministerium für Staatssicherheit (MfS/Stasi) in der Andreasstraße 38 seine neue Bezirksverwaltung. Das Untersuchungsgefängnis im Nachbargebäude teilte sich das MfS mit dem Ministerium des Innern bzw. der Volkspolizei. Das Gefängnis war das einzige der 17 MfS-Untersuchungshaftanstalten der DDR, das von Staatssicherheit und Volkspolizei gemeinsam genutzt wurde. Im Lauf der Zeit entwickelte sich die Bezeichnung „Andreasstraße“ im Erfurter Volksmund zu einem Synonym für Gefängnis und „Stasihaft“. Mehr als 5000 Menschen wurden hier bis zum Ende der DDR aus politischen Gründen inhaftiert.
Eine bedeutende Wendung der Hausgeschichte ereignete sich am 4. Dezember 1989. An diesem Tag entschlossen sich couragierte Erfurterinnen und Erfurter das Gebäude zu besetzen, um die seit Tagen vermutete Aktenvernichtung in der Stasi-Bezirksverwaltung zu stoppen. Dieser Akt, die erstmalige Besetzung einer Bezirksverwaltung des MfS in Erfurt, war ein wichtiger Meilenstein der Friedlichen Revolution und Vorbild für die darauffolgenden Stasi-Besetzungen in Gera und Suhl.
Nach der endgültigen Schließung der Haftanstalt in 2002 öffnete nach umfangreichen Umbau- und Sanierungsarbeiten am 4. Dezember 2012 die Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße. Das Haus ist ein Erinnerungsort, der zwei scheinbar gegensätzliche Themen verbindet: Unterdrückung und Befreiung. Dies wird mit der Dauerausstellung „Haft – Diktatur – Revolution. Thüringen 1949–1989“ eindrücklich dargestellt.
(Wikipedia)
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Kommentare zum Bild
Michael Dehms
02.04.2025Unterdrückung, Befreiung. Beide Begriffe und Dein Bild von dieser Zelle stehen für die Missstände in zahlreichen Ländern dieser Welt. Namen dieser Länder sind allseits bekannt. Dieses Thema erzeugt natürlich Unbehagen - gerade auch für uns Deutsche, nicht erst für die Zeit nach 1949, sondern auch für die Zeit vor 1949 (und auch ganz aktuell). Ein unangenehmes Thema.
Gruß Michael
KlaMei
02.04.2025Sehr beeindruckend und bedrückend. Aber es braucht Menschen wie die Erfurter, um gegen Unrecht, Willkür, Vernichtung der Dokumente und Erinnerung aufmerksam zu machen. Danke auch für die Erklärung dazu. VG-Klaus
oestrich74
02.04.2025Eine notwendige Dokumentation von Dir, Barbara.
LG Michael
brimula
02.04.2025Das Haus könnte die Geschichten von vielen Menschen erzählen die hier waren...und sie nicht selber erzählen konnten...ich werde nie verstehen wie Menschen mit anderen umgehen können...auch sie daran zu erinnern was sie tun scheint keinen Eindruck zu hinter lassen...auch Gedenkstätten scheinen nicht aufzurütteln...tragisch...
gruss brigitt@
Lothar Mantel
02.04.2025Man muss die Geschichten hören, von den unvorstellbaren Schikanen, die den Gefangenen hier angetan wurden. Besonders schockiert hat mich die schallisolierte Zelle in der Zelle, in der Gefangene durch ein Gitter nochmal zusätzlich eingeschlossen waren und nicht auf die Toilette gehen konnten. Nur durch extremes Schreien konnten sie einen Wärter rufen, die Gittertür zum Klo aufzuschließen.
Gut daran zu erinnern, Barbara. Wobei deine Fotos fast zu schön sind, um von dem Grauen des Stasi-Gefängnisses zu berichten.
LG Lothar
Dieter F.Grins
03.04.2025Erst die Hintergrundinfo macht die tiefere Bedeutung dieser Bilder sichtbar.
Ja, die Bilder sind fast zu schön um wahr zu sein, wie Lothar schon schrieb.
BG Dieter
Barbara Weller
03.04.2025Die Aufnahmen gehören vielleicht nicht unbedingt in die Tonne, aber „schön“ sind die Bilder bzw. die Motive aus meiner Sicht nicht.
Vielen Dank für Eure Kommentare.
LG, Barbara