Die Top 12 des fotoforum-Awards 4/2025
»PFLANZEN«

1. Platz, Kategorie Abstrakt
Caroline Walter: »Algenuniversum«
Caroline Walter aus Peiting musste nur auf eine Wiese vor ihrem Haus gehen und nicht ins Weltall reisen, um dieses Motiv zu fotografieren. Ihr Bild zeigt nämlich Luftblasen, die vom dichten Algengewirr umschlossen werden und in einem Bach auf der Wiese zu finden waren. „Mir gefallen Bilder, die wie eine andere Welt wirken – in dem Fall sehe ich darin ein Universum mit grünen Sternen oder Planeten. Eine Herausforderung war es, den richtigen Ausschnitt zu finden, um auch einen passenden Bildaufbau zu realisieren“, beschreibt sie die Situation. Der Jury erging es ähnlich, und sie vermutete erst ein Szenenbild aus Star Trek oder eine Aufnahme vom Hubble-Teleskop. Dann aber erkannte sie die Algenstruktur und konnte den Maßstab erahnen. Schnell stand daraufhin fest, dass dieses optische Verwirrspiel der Strukturen und Größe weit vorne landen würde.
200 Euro / 10 Punkte

2. Platz, Kategorie Abstrakt
Bettina Obert: »Sternenhimmel«
Bettina Obert aus Grasbrunn fotografierte ein terrestrisches Stiefmütterchen auf extraterrestrische Art und Weise. „Je näher ich mit meinem Makroobjektiv der Blüte kam, desto faszinierter war ich von ihrer samtigen Farbigkeit und ihrem Innenleben. Ich tauchte ein in die abstrakte Welt eines Makro-Universums und entdeckte die gelben, Anemonen-artigen Tentakeln und den Sternenhimmel aus Blütenstaub“, umschreibt sie ihre Reise in eine fremde Galaxie. Die Jury war beeindruckt vom Farb- und Kontrastspiel und mochte auch besonders die Blickführung im Motiv.
100 Euro / 7 Punkte

3. Platz, Kategorie Abstrakt
André Abbenhaus: »Line Up«
André Abbenhaus aus Haltern am See fotografierte einige Birken Anfang März zur Mittagszeit und beschreibt sein Vorgehen so: „Es handelt sich um eine Mehrfachbelichtung, bei der ich sieben Aufnahmen direkt in der Kamera übereinander belichtete. Eine Birke nach der anderen, wobei abgesehen vom Baum in der Mitte jede Birke mehrfach vorkommt. Und um den Baum in der Mitte zu betonen, habe ich diesen einmal verwischt und dann noch einmal scharf fotografiert.“ Der Jury gefiel die Stimmung im Bild. Es hat etwas Nordisches, Kühles und fast schon möchte man an eine Szene aus einem Henning-Mankell- oder Simon-Beckett-Krimi denken.
50 Euro / 6 Punkte

1. Platz, Kategorie Im Garten
Peter Kittel: »Kleine Aster«
Peter Kittel aus Pommersfelden gestaltete seine Terrasse neu und entdeckte dann dieses Motiv. „Kurz nach Fertigstellung fiel mir auf, wie einige Pflanzen einen dezenten Schatten auf die Holzbohlen warfen. Gleichzeitig kämpften sich schon wenige Pflänzchen zwischen den Brettern zum Licht hindurch. Es entstand die Idee, Pflanze und Schatten zu einem Bild zu gestalten“, erzählt er. Der Jury gefiel das natürliche Spiel aus Licht und Schatten mit Farbtupfer – das Bild spiegelt Gartenkultur gekonnt wider.
200 Euro / 8 Punkte

2. Platz, Kategorie Im Garten
Joachim Bohlinger: »Ein Anfang ist gemacht«
Joachim Bohlinger aus Vaihingen war auf einer Wanderung im wunderbaren Dahner Felsenland unterwegs und entdeckte bei der Rückkehr als krassen Kontrast diesen Steingarten mit Blumengesteck. „Für mich war es ein Gefühlsschock“, schreibt er sein Empfinden, das ihn dann zu diesem Foto bewegte. Die Jury verfiel auch in eine Gefühlsstarre, entdeckte aber leider Parallelen zur Realität. Draus entstand ein mahnendes Bild auf dem zweiten Platz.
100 Euro / 7 Punkte

3. Platz, Kategorie Im Garten
Danièle Dugré: »Hintergrund«
Danièle Dugré aus Erlangen machte Urlaub an der Ardèche, als ihr beim morgendlichen Hundespaziergang diese alte Steinmauer ins Auge stach. „Der Kontrast zwischen den rauen Steinen, die geschwungenen Kletterpflanzen, das frische Moos und die knorrigen Ranken ergaben eine für mich stimmige Gesamtkomposition. Mich beeindruckt zu sehen, wie die Natur eine unaufhaltsame Kraft besitzt, das Starre und Tote in ein lebendiges Kunstwerk zu verwandeln“, erzählt sie. Die Jury sah das sehr ähnlich und war fasziniert von der Symbiose aus Mauer und Pflanzen.
50 Euro / 6 Punkte

1. Platz, Kategorie Makro
Stefan Ehlers: »Krokus Juwelen«
Stefan Ehlers entdeckte in seiner Heimatstadt Wiesbaden in einem kleinen Park diesen Krokus, dem er sich mit dem Makro näherte. „Da Krokusse häufig nur äußerlich fotografiert werden, bin ich mit meinem 2:1-Makroobjektiv bis an die Abbildungsgrenze an die Blüte herangegangen, um neue Facetten und feine Details ihres Inneren sichtbar zu machen“, erzählt er und ergänzt unser Allgemeinwissen: „Wenig bekannt ist ihre erstaunliche Fähigkeit, durch Zellatmung Wärme zu erzeugen. Damit können Krokusse leichten Schnee schmelzen und sogar durch eine geschlossene Schneedecke hindurch blühen.“ Die Jury fand großen Gefallen am Abbildungsmaßstab und dem, was er ans Tageslicht bringt.
200 Euro / 8 Punkte

2. Platz, Kategorie Makro
Angelika Krikava: »Tautropfen«
Angelika Krikava aus Frankfurt war eigentlich auf einer Wiese unterwegs, um Schachbrettfalter zu fotografieren, als sie im Licht der untergehenden Sonne diesen Wiesen-Bocksbart mit all seinen Wassertropfen entdeckte. Schnell wich sie vom Schmetterlingsplan ab und wandte sich der Pflanze zu. Dabei achtete sie besonders auf das Bokeh, das durch die Reflexe der Wassertropfen besonders zur Geltung kommen sollte. Das ist ihr ausgesprochen gut gelungen, befand das Jury-Team.
100 Euro / 7 Punkte

3. Platz, Kategorie Makro
Jutta Wirthl: »Frühlingsläuten«
Jutta Wirthl aus Mainz-Kostheim fotografierte ihre Lieblingsblume, das Maiglöckchen, in ihrem Garten. „Da der gesamte Blütenstand durch den dichten Wuchs der Maiglöckchen nicht einfach zu fotografieren war, entschied ich mich für die Makroaufnahme einer Einzelblüte. Hier gefiel mir besonders der Außenschwung der Blütenblätter“, erzählt sie. Auch der Jury gefiel der Schwung der Blüte, zeigt er nämlich ein eher selten gesehenes Detail der Pflanze.
50 Euro / 6 Punkte

1. Platz, Kategorie Schwarz-Weiß
Gabriele Steiner: »Wandschmuck«
Gabriele Steiner aus Ober-Grafendorf zu ihrem Bild: „Im November 2024 fielen mir an einer weißen Hauswand die vertrockneten Überreste einer abgestorbenen Kletterpflanze auf. Die feinen Verästelungen erinnerten an die Zeichnung eines zarten Bäumchens. Für mich war es ein tolles Beispiel, wie die Natur zur Künstlerin wird.“ So sah es auch die Jury, die die Überreste des wilden Weins grafisch hochinteressant fand.
8 Punkte / 8 Punkte

2. Platz, Kategorie Schwarz-Weiß
Stefan Kuhn: »Wilde Möhre«
Stefan Kuhn aus Burglengenfeld fotografierte bei einem Spaziergang dieses zarte Motiv und erzählt: „Dank Klappdisplay konnte ich die Blüte gegen den bedeckten und strukturlosen Himmel in verschiedenen Variationen aufnehmen. Zu Hause habe ich dann noch den Kontrast etwas nachgeregelt und den Ausschnitt festgelegt – fertig war die Aufnahme, die seitdem auch als Print an der Wand hängt. Was mich besonders freut, ist die Tatsache, dass das Foto mit einem günstigen manuellen Objektiv von TTArtisan entstanden war.“ Der Jury gefiel das zarte Pflänzchen mit den vielen Strukturen, und auch die gezielte Freistellung vor dem Himmel erfreute die Augen.
100 Euro / 7 Punkte

3. Platz, Kategorie Schwarz-Weiß
Volker Hahlbeck: »Samen der Fußangel-Spornblume«
Volker Hahlbeck aus Worpswede: „Das eher unscheinbare Wildkraut hat kleine rosa Blüten und bildet Samenkapseln, ähnlich einem Sporn, die etwa zwei Zentimeter groß sind. Wenn sie gereift sind, platzen sie – aussehend wie eine Fußangel – auf und verteilen die Samen. Das Foto entstand im eigenen Garten und wurde per Stacking aus 14 Bildern zusammengesetzt. Den Hintergrund verdeckte ich mit einer schwarzen Pappe.“ Die Jury freute sich über die vielen Details und die tolle Umwandlung in Schwarz-Weiß.
50 Euro / 6 Punkte